1. Bitcoins gehören nur dir, wenn du im Besitz des Private Key bist.
BTC welche du auf Börsen wie Coinbase, Bitpanda oder Binance hast, gehören NICHT dir. Du besitzt lediglich das Versprechen, dass dir dein Geld in Zukunft wieder gehört. Übernimm die Verantwortung und lerne dein Geld selber zu verwalten um das Risiko von Börsenhacks und Betrug auszuschliessen. Gib unter keinen Umständen deinen Private Key (oft 12-24 Wörter) an Dritte weiter.
2. Bitcoin Transaktionen können nicht rückgängig gemacht werden
Sei dir sicher, dass du die richtige Adresse verwendest. BTC können nur freiwillig von Empfängern zurückgeschickt werden. Schickst du BTC an eine Adresse, welche niemandem kontrolliert, so sind diese für immer verloren.
3. Bitcoin ist volatil
Investiere nicht mehr als du bereit bist zu verlieren. Bitcoin befindet sich immer noch in einem frühen Stadium. Auch wenn schon beachtliche Hürden gemeistert wurden, kann niemand einen Erfolg dieses Projektes garantieren. Behandle Bitcoin als risikobehafteten Vermögenswert. Du kannst die Volatilität auszugleichen, indem du regelmässig ein wenig statt viel auf einmal investierst. Siehe hier.
Alternativer Ratschlag: Investiere nur was du ansonsten für kurzsichtige, unnötige und leichtsinnige Dinge verschwenden würdest. Eine solche Herangehensweise führt zu einer langfristigen, nachhaltigen und gesünderen Lebensweise mit Potenzial für enorme Vermögensvermehrung.
4. Erzähle möglichst niemandem von deinen bitcoin und schon gar nicht wie viel du besitzt.
Auch wenn du nur einen kleinen Betrag hast, könnte dieser in Zukunft sehr viel Wert sein und dich zu einem Ziel machen.
5. Nimm dir Zeit über Bitcoin zu lernen.
Auch wenn Bitcoin ohne viel Fachwissen genutzt werden kann, ist es zu empfehlen die Hintergründe zu verstehen. Wissen hilft dir Bitcoin sicher zu benutzen und schützt dich vor zwielichtigen Angeboten. Eine umfassende Perspektive hilft zudem das grössere Ganze zu sehen und nicht beim kleinsten Preissturz in Panik zu geraten. Die ganze Sektion „Bitcoin verstehen“ vermittelt dir hierzu ein solides Wissensfundament.
6. Betreibe deinen eigenen Full Node.
Das Bitcoin Netzwerk besteht aus zehntausenden von Computern (Full Nodes), welche als Knotenpunkte dienen, eine Kopie der Blockchain haben, Transaktionen validieren und weiterleiten. Wenn du keinen Node benutzt, verrätst du Drittparteien deine Adressen und verlässt dich auf Informationen von anderen Nodes. Dies widerspricht einem der wichtigsten Prinzipien von Bitcoin: Vertraue nicht, validiere selbst!
Einen eigenen Node zu benutzen erfordert heute noch ein wenig technisches Verständnis und etwa 280 GB um die gesamte Blockchain zu speichern. Ein Full Node kann auch im Pruning-Modus betrieben werden. So werden alle Daten, welche nur noch historischem Zweck dienen, gelöscht. Im Pruning-Modus werden lediglich um die 10 GB Speicherplatz benötigt. Optimal ist es einen Node auf einem kleinen Computer zu betreiben (geringe Stromkosten), um niemals offline gehen zu müssen. So kann man das Smartphone Wallet unterwegs mit dem Node verbinden. Die wichtigsten Vorteile eines Full Node sind absolute Kontrolle, Sicherheit, Privatsphäre, Souveränität und eine Stimme im Bitcoin-Computernetzwerk.
7. Bitcoin, nicht Blockchain
Es ist üblich nicht von Bitcoin, sondern von der „Blockchain-Technologie“ zu sprechen. In den meisten Fällen kann dies getrost als Indikator für technisches Unverständnis genutzt werden. Blockchain soll die Lösung für so ziemlich alles, von Finanzen über Supply-Chain bis KI, Dapps und Speicherplatzverwaltung sein. Hier muss folgendes ganz klar gesagt werden: Blockchain an sich ist nichts als eine ineffiziente, langsame und uninteressante Datenbank!
Wichtig ist WIE die Blockchain zustande kommt. Bei genauerer Betrachtung wird klar, dass Bitcoin viel mehr als eine Blockchain ist. Das Peer-to-Peer Netzwerk, das Konsensus-Protokoll, der Mining-Prozess, die Open-source Community und vieles mehr werden völlig ausser Acht gelassen, wenn von „Blockchain“ gesprochen wird. Einsatzgebiete für eine Blockchain-Infrastruktur sind zudem äusserst schmal. Die Bitcoin-Blockchain gewährleistet Dezentralität, Unveränderbarkeit und Unzensierbarkeit. Diese Eigenschaften sind für sicheres und globales Geld gefragt. Brauchen wir diese Eigenschaften für digitale Krypto-Kitties Sammelkarten? Des Weiteren sollte gesagt sein, dass jeder eine private Blockchain aufsetzen kann. Banken werden zweifelsohne versuchen, mit kontrollierten, abgeschirmten Blockchains Kosten zu sparen. Dabei gehen jedoch fast alle Vorteile einer offenen Blockchain verloren.
8. Bitcoin hat keine offizielle Website oder Anlaufstelle
Wir sind es gewohnt uns an eine offizielle Stelle wenden zu können, um verlässliche Informationen zu erhalten. Bitcoin kann dies nicht bieten, da niemand in Kontrolle von Bitcoin ist und tausende verschiedener Meinungen existieren. Genauso wie das Internet keine offizielle Website hat, hat auch Bitcoin keine. Beispielsweise hat sich Bitcoin.com von Bitcoin abgewandt und versucht Bitcoin-Cash als das wahre Bitcoin zu verkaufen. Dasselbe gilt für den Bitcoin Twitter Account und den /r/BTC Subreddit. Bitcoin.org ist zurzeit eine gute Quelle, doch niemand kann dies in Zukunft garantieren. Genauso wie bei allen anderen Webseiten widerspiegelt sich hier meine subjektive Meinung was Bitcoin ist und was es in Zukunft sein sollte. Ich sehe die eingesessenen und erfahrenen Personen aus der Bitcoin Szene als die moralischen und ethischen Instanzen dieser Industrie. Betrüger, Scharlatane und zwielichtige Akteure werden rigoros öffentlich angeprangert. Diese Dynamik sorgt für ein gesundes soziales Immunsystem um die lose Vereinigung von Individuen mit ähnlichen Zielen.
9. Buy and hodl (hold)
Traden ist nur für erfahrene Experten zu empfehlen. Den Bitcoin Preis abzuschätzen ist kaum möglich, du wirst emotionale Entscheidungen treffen und mit grosser Wahrscheinlichkeit Verluste einfahren. Versuche die täglichen Kursschwankungen nicht zu beachten und dich auf das grössere Ganze zu fokussieren. Dies erfordert einiges an mentaler Stärke, deshalb wird das hodeln (halten) von BTC als Tugendhaft betrachtet. Als Hodler trägst du über Umwege ausserdem zur Sicherheit des Netzwerks bei. Du machst Bitcoin wertvoller, dies wiederum erhöht die Netzwerksicherheit, da die Belohnung für Miner einen grösseren Wert hat.
(Der Ausdruck „Hodl“ statt Hold entstand hier und gilt heute als normaler Sprachgebrauch.)
10. Es gibt weder Wunderlösungen noch allwissende Experten
Oftmals trifft man in dieser neuen Industrie auf Individuen oder Firmen, welche behaupten die Lösungen für alles zu haben oder Experten in allem zu sein. Dies ist oftmals eine Taktik um möglichst einfach an Geld von unerfahrenen Investoren zu kommen. Bitcoin ist ein äusserst interdisziplinäres Wissensgebiet. Es ist unmöglich Bitcoin in allen Facetten zu verstehen, geschweige denn Experte zu sein. Man könnte Kryptografie, Informatik, Ökonomie, Spieltheorie, Soziologie, Psychologie und weitere Themen studiert haben und müsste dennoch in vielen Bereichen dazulernen. Wunderlösungen, welche uns in der Form von alternativen Coins präsentiert werden, haben immer Kompromisse. Meist wird bessere Skalierbarkeit auf Kosten der Dezentralität erlangt und so geht der Sinn der Sache oft verloren. Die meisten Technologien werden in Zukunft in Bitcoin implementiert werden, jedoch wird dies nicht von heute auf morgen geschehen. Geduld ist gefragt, denn wir haben es mit einer Jahrhunderttechnologie zu tun. Wir haben nur einen Versuch, bei einem Fehler gibt es keine zweite Chance.
Der Dank für die Bilder geht an @phneep. Mehr davon gibts hier.